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Verkehrswende mit dem Versorger. Wie Stadtwerke Städte mobil machen können.


Goldener Bus im Stil der Moderne gezeichnet

Eine Welle wurde losgetreten. Das 9€ Ticket aus dem letzten und sein Nachfolger für 49€ in diesem Jahr markierten auch hierzulande den Start der Verkehrswende, auch wenn dies aus anderen Beweggründen geschah. Parallel zur BRD haben bereits andere europäische Staaten den viel radikaleren wie auch effektiveren Weg gewählt, um den ÖPNV attraktiv und für alle zu machen, unabhängig vom Budget der Fahrenden, indem er einfach kostenlos für alle ist. Die Liste ist zwar noch klein, aber sie wächst: Spanien, Luxemburg, Estland und Schottland haben ihren ÖPNV komplett oder in Teilen kostenlos gemacht. Auch hierzulande scheint langsam der Wandel hin zu einem kostenlosen ÖPNV zu geschehen. Frisch in den Nachrichten dazu ist gerade Erlangen, die neben Augsburg zur zweiten deutschen Stadt werden soll, die ihren ÖPNV komplett kostenlos gestaltet. Zwar handelt es sich vorerst um ein Pilotprojekt, aber solche laufen auch schon seit ein paar Jahren erfolgreich in anderen Städten (Tübingen, Monheim am Rhein, Pfaffenhofen), die in abgeschwächten Form eine Art kostenfreien ÖPNV anbieten.



Stadtwerke am Hebel


Die meisten der genannten Beispiele sind Städte, in denen der ÖPNV über die dortigen Stadtwerke angeboten wird. Natürlich stemmen sie die entstandenen Kosten nicht allein, sondern mit Unterstützung ihrer Kommune, aber dennoch investieren sie auch mit aus eigener Tasche, um das Angebot möglich zu machen. Dieser Zukunftswille und Durchblick in Puncto neu denken von Verkehr sind wahre Lichtblicke und Vorbilder für den Rest der Republik. Stadtwerke sind besondere Unternehmen, die durch ihre Natur eine starke Bindung an ihren jeweiligen Standort haben. Sie sind sichtbar, verlässlich und in ihren Angeboten breit aufgestellt. Somit sind sie prädestiniert, um derartige Projekte anzugehen und umzusetzen. Natürlich bedarf es hier einer Zusammenarbeit zwischen Stadtwerken und der Kommune, aber in Zeiten des Aufbruchs werden derartige und mutige Projekte auf Zustimmung stoßen.


Neue Welt, neue Mobilität


Die Menschen leiden unter Inflation und Teuerungen in allen Bereichen des Lebens, so auch Mobilität. Für viele ist ein eigenes Auto nicht bezahlbar bzw. im Stadtleben einfach unpraktisch. In ländlichen Regionen ist das Auto noch für die meisten unverzichtbar, aber das liegt auch an der miserablen Infrastruktur im Bereich ÖPNV. Jeder würde somit von der Verkehrswende profitieren, wenn das Angebot kostenfrei und breit aufgestellt ist. Natürlich ist der Ausbau in den ländlichen Regionen noch in weiter Ferne, aber im Visier sollte er dennoch bleiben. Viel näher und greifbarer ist ein Neudenken von Mobilität in den Städten. Hier werden die Angebote der Verkehrsbetriebe/Stadtwerke viel genutzt und das Potenzial, Städte zu revitalisieren und eine saubere und einladendere Innenstadt zu schaffen, ist enorm.


Fazit


Ob man will oder nicht, wie wir von A nach B kommen muss komplett umgedacht werden. Die Herausforderungen der Zukunft rücken immer näher und Stadtwerke mit Verkehrsangebot können auch in dieser Sparte eine wichtige Rolle spielen. Somit stehen sie in fast allen zentralen Punkten der Klimarettung im Mittelpunkt (Wärme-, Energie- und Verkehrswende), aber auch in Sachen Digitalisierung, durch den Ausbau von Glasfaser, sind sie potenziell wichtige Player in der Wappnung des Landes für die Zukunft. Wie bereits erwähnt, kann ein Stadtwerk nicht alleinig Anbieter von kostenlosem ÖPNV sein, aber mit einer willigen Kommune und einem ausgereiften Plan, können viele Stadtwerke als leuchtendes Beispiel für die Verkehrswende vorangehen. Den gesellschaftlichen Mehrwert und die positive Assoziation bzw. Werbung für das Stadtwerk wäre dadurch der Weg geebnet.


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