top of page

Es ist Zeit für Ökostrom. Fair, regional und nachhaltig!


An painting of a powergrid locatet on a green field with sunshine, abstract

Angesichts der sich dieses Jahr überschlagenden Schockmeldungen zu Extremwetter-Katastrophen wie in Libyen, Griechenland sowie an vielen weiteren Orten auf der Welt wird der Klimawandel immer greifbarer. Die Einschläge kommen näher und die Jahre werden von Mal zu Mal heißer. Auch zwei Jahre nach der Flut ist das Ahrtal noch immer gezeichnet durch den Starkregen, der im Vergleich zu den beiden genannten Fällen um einiges "milder" war. Die Dimensionen, von denen wir hier sprechen, sind wahrlich unbegreiflich. Während die Katastrophe im vergleichsweise kleinen Ahrtal Schäden in mittleren zweistelligen Milliardensummen verursachte, werden zwei Jahre später um einiges größere Landstriche innerhalb von Stunden komplett verwüstet. Somit sollte spätestens jetzt auch in Deutschland das Thema Klimaschutz und Energiewende ganz oben auf der Agenda von Politik und Bevölkerung stehen.


Neue Zahlen, alte Sorgen


Das Vergleichsportal Check24 hat aktuelle Zahlen zum Kundenverhalten herausgegeben, die erschreckende Einsichten liefern. Gerade einmal 4,1 Prozent der deutschen Haushalte entschieden sich in den letzten 12 Monaten für nachhaltigen Ökostrom für ihre Energieversorgung. Hier gab es zwar einen Sprung im Vergleich zum Jahr 2020, also noch vor der Energiekrise, aber dieser beträgt gerade einmal 0,3 Prozentpunkte. Obwohl sich weniger Menschen für einen konventionellen Stromtarif (28,1%) entschieden und die große Mehrheit (67,8%) zu einen Basis-Ökostrom-Tarif griff, stoßen wir auf weitere Herausforderungen.



Ökoimport


Der Strom, der über diese Basis-Tarife bezogen wird, entstammt oftmals aus erneuerbaren Energieanlagen, die sich im Ausland befinden. Hier werden zwei Probleme sichtbar. Das erste und offensichtlichste Problem ist, dass wir Ökostrom aus dem Ausland importieren, der eigentlich auch hätte hier produziert werden können. Deutschland ist nicht allzu reich an natürlichen Ressourcen, aber eine Sache haben wir zur Genüge: Sonne und Wind. Allein die Windenergie, die teils im clarifydata-Heimatbundesland Schleswig-Holstein produziert wird, reicht, um bei Spitzenzeiten einen Großteil des deutschen Energiebedarfs zu decken. Auch die vielen Freiflächen in dünn besiedelten Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg glänzen durch viele Sonnenstunden, die aber leider zurzeit hauptsächlich zu auszutrocknenden Flächen führen.


Die Gründe, warum beispielsweise SuedLink erst diesen Monat den ersten Spatenstich erfahren hat und nicht bereits fertig ist oder in Bayern so wenig Windräder stehen, sind politischer Natur. Daher importieren wir Ökostrom aus dem Ausland. Welche positiven Auswirkungen dies auf die heimische Wirtschaft gehabt hätte, muss an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden.

Das zweite Problem entspringt dem ersten. Der restliche Strom, der hier nicht nachhaltig produziert wird, kommt aus konventioneller Erzeugung, welche auf der Verbrennung fossiler Ressourcen fußt. Somit ist nicht nur der fehlende Wille, bei einem kleinen Teil der Kundschaft, auf Ökostrom umzusteigen das Problem, sondern die Umstellung der heimischen Stromproduktion. Während nachhaltige Energie über Ländergrenzen hinweg geleitet wird, haben wir nicht einmal eine Stromverbindung zwischen Nord- und Süddeutschland, die eine Verteilung unser hier produzierten grünen Energie ermöglicht.


Konsequent in die Zukunft


Fossiler Strom wird immer teurer werden, das ist ein Fakt! Gemessen im Euro-Preis sowie den Kosten für Umwelt und Gesellschaft. Es bedarf daher dringlichst einem starken Wechsel zum energetischen Wandel. Die Menschen sind bereit, dafür mit ihren beschränkten Einflussmöglichkeiten etwas für die Umwelt zu tun. Da ist aber der monetäre Aspekt nicht außer Acht zu lassen ist. Ein Basis-Tarif für Ökostrom ist oftmals günstiger als die Grundversorgung, weshalb die Wahl dort nicht schwerfällt. Wenn es aber um nachhaltigen Ökostrom aus der Region geht, dann sieht das wiederum anders aus. Hier zeigen sich preislichen Hürden, die in Zeiten von Inflation und gefühlt allumfassenden Teuerungen unüberwindbar erscheinen. Warum soll ich auch mein jetzt schon knappes Geld für einen noch teuren Stromtarif geben, wenn die Energiekosten ohnehin eine starke Belastung für mich darstellen? Wir brauchen Geschwindigkeit und Konsequenz beim Ausbau erneuerbarer Energiequellen und der Netze, damit hiesig produzierter Ökostrom preislich attraktiv wird und unser Land ökologisch wie ökonomisch zukunftssicher wird. Denn eines ist sicher, wenn das Hambacher Loch noch größer wird, dann fallen wir tief und hart hinein.



bottom of page