top of page

Das Jahr der Sonne. Ein neuer Kipppunkt ist erreicht


KI Bild mit dem Prompt: Sonne über Deutschland

Solar, Solar, Solar. Wenn man sich die aktuellen Meldungen zum Thema Photovoltaik anschaut, dann merkt man, wie sehr die Technologie an Fahrt aufgenommen hat, aber auch vor Herausforderungen steht. Wir haben uns in der Vergangenheit des Öfteren mit Photovoltaik befasst und das aus gutem Grund. Balkonkraftwerke, neue alte Technologien und das Solarpaket 2 gaben viel Anlass, um sich mit der grünen Stromgewinnung auseinanderzusetzen. Dieses Jahr ist dies auch nicht anders und zum Beginn des Jahres 2024 gab es schon einige große Meldungen, die das Thema weiter in den Mittelpunkt gerückt haben.



Handeln oder nicht handeln?


Zuallererst wären da die schlechten Nachrichten. Die Erderwärmung hat in den letzten zwölf Monaten die 1,5° Marke überschritten. Dieser alarmierende Umstand sollte als dringlicher Weckruf gesehen werden, den Ausbau von erneuerbaren Energien, insbesondere Photovoltaik, konsequent voranzutreiben. Die andere schlechte Nachricht bezieht sich auf den Wirtschaftsstandort Deutschland, der in Bezug auf Photovoltaik ins Hintertreffen gerät. Befanden wir uns noch Ende der 90er und Anfang der 2000er-Jahre an der Speerspitze der Technologie, so ist diese Position über die letzten 20 Jahre erodiert. Nachrichten darüber, dass Modulproduzenten wie Meyer Burger kurz vor der Schließung ihres Standorts in Thalheim (Sachsen) stehen, da der Standortwechsel in die USA durch die staatlichen Zuschüsse des Inflation Reduction Acts attraktiver ist, als weiter in Europa zu investieren, sollten Politik und Wirtschaft aufhorchen lassen. Der internationale Wettbewerb um die grünen Zukunftstechnologien zieht jetzt schon deutlich an und die Big Player in China und USA investieren massiv in die Produktions- und Forschungskapazitäten, um ihre Vorteile auf dem Feld weiter auszubauen.



Lichtblicke


Wenn man die Nachrichten liest, die zu den Entwicklungen auf dem Markt herauskommen, dann stellt sich leicht eine Resignation ein. Rückläufige Zahlen und ein aggressiver Preiskampf durch die günstigen Module aus dem Reich der Mitte trüben die Euphorie. Wichtig ist es aber nicht auf die kurzfristigen Entwicklungen zu schauen, sondern längerfristig zu denken. Nicht nur wurde letztes Jahr das Ausbauziel für Solarenergie bereits drei Monate vor Jahresende erreicht und die Hürden für die Inbetriebnahme von Balkonkraftwerken genommen, sondern auch die wirtschaftlichen Umstände werden über kurz oder lang zu einem Nachfrageanstieg führen. Steigende Preise für fossile Energie, der steigende Marktanteil von E-Autos sowie die bereits erwähnten Umstellungen der beiden größten Volkswirtschaften in Richtung erneuerbare Energien geben den Kurs vor. Am Ende wird auch der Preis die entscheidende Rolle bei der Geschwindigkeit der Verbreitung der Technologie spielen. Nicht nur die Module der chinesischen Hersteller werden im Preis sinken, sondern auch die der restlichen Hersteller. Somit ergibt sich in den nächsten Jahren eine Situation, in der Photovoltaik eine erschwingliche Technologie mit Massenappeal werden wird.



Beobachten, Vorbereiten, Handeln


Für den deutschen Markt und besonders für EVUs ist jetzt Aufmerksamkeit geboten. Die Preise für Module und Speicher werden weiter fallen und die Anfrage wird im Gegenzug steigen. Spätestens, wenn die anziehenden Kosten für fossile Energieträger immer deutlicher für die Endverbraucher zu spüren sind, wird die Nachfrage anziehen. Daher sollten Versorger ihr Angebotsportfolio rund um PV auf die kommende Zeit anpassen und sich auf den Andrang vorbereiten, der entstehen wird. Für Personen mit Eigentum und Kommunen können kommunale Versorger der ideale und verlässliche Umsetzungspartner sein, der durch seine Verbindung zum Ort und seine lange Unternehmenshistorie gegenüber vielen anderen Anbietern einen Vorteil besitzt. Das Jahr wird noch viele große Entwicklungen in dem Feld mit sich ziehen und Stadtwerke sollten diese genau beobachten und für sich nutzen. Die Zukunft wird sonnig und das hoffentlich für das ganze Land.


bottom of page