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Wenn dunkle Wolken aufziehen. Wie sich Fehler und Defekte in PV-Anlagen erkennen lassen


Nahaufnahme einer PV-Anlage, die einen Riss hat

Wir haben uns im letzten Jahr des Öfteren mit Photovoltaik und seinen Vorteilen befasst. Dieses Jahr ist das Thema weiterhin präsent bei uns, aber neben den Sonnenseiten der Technik wollen wir auch aufzeigen, was passieren kann, wenn Fehler auftreten und wie sich diese ausfindig machen lassen können.


Die schnellste und einfachste Methode diese zu finden, ist es, eine optische Bestandsaufnahme der Anlage vorzunehmen. Sollte der Leistungsabfall auf eine visuell erkennbare Ursache zurückzuführen sein, dann lässt diese sich schnell erkennen, wenn man weiß, wonach zu schauen ist oder sie erscheint sehr offensichtlich. Zu den typischen sichtbaren defekten zählen bspw. Blasen auf der Oberfläche, braune oder gelbe Verfärbungen, Oxidation, Zellen mit Rissen und Sprüngen, Korrosion, eine matte Oberfläche oder Verbrennungen.


Diese Methode erscheint sinnvoll, wenn die zu begutachtende Anlage eine gewisse Anzahl an Modulen nicht übersteigt. Die Suche nach Defekten auf alleiniger Basis visueller Begutachtung wird aber zu einer Sisyphusarbeit, wenn es nicht die paar Module auf dem Dach eines Wohnhauses sind, sondern ein Hektar großes Solarfeld mit hunderten Modulen.


Immer wieder Daten


Die Arbeit mit Daten ist unser Tagesgeschäft und Daten sind eine wichtige Grundlage für Planung, Steuerung, Optimierung und noch vieler weiterer Aspekte von Unternehmen. So verwundert es nicht, dass Daten, genauer gesagt Data Acquisition Systems (DAS), als Lösung für die Überwachung von größeren PV-Anlagen eingesetzt werden. Sie sammeln Daten und werten diese für eine hochpräzise Analyse der Performance einer Anlage aus. Die Analyse gibt dann in Echtzeit Aufschluss über die Leistung und erkennt eventuelle Probleme sowie Fehlfunktionen frühzeitig. Was diese Systeme hingegen nicht leisten können, ist genau anzuzeigen, wo sich die Fehler im System bzw. das fehlerhafte Modul genau befindet.


Technik spart Zeit


Dieser Umstand sorgt natürlich nicht dafür, dass wieder alleinig auf die erste Methode zurückgegriffen werden muss, sondern sie bietet eine Basis, mit der eine genaue Untersuchung beginnen kann. Hierfür gibt es technische Methoden, mit denen die Erfassung von fehlerhaften Modulen um einiges beschleunigt wird. Zu diesen gehört die Thermal-Vision-Einschätzung, bei der mithilfe einer Wärmekamera, eine Überprüfung der Module durchgeführt werden kann. Diese Überprüfung läuft dabei um einiges schneller als die manuelle Betrachtung der Module, da beim Schwenk über die Anlagen schnell visuelle Ungereimtheiten ins Auge stechen. Die Wärmeverteilung auf einem Modul lässt rasch Rückschlüsse auf Fehler wie interne Kurzschlüsse, Risse, kaputte Zellen oder Überhitzungspunkte ziehen. Eine geschulte Person kann so zügig die Fehlerquellen ausfindig machen, die durch ein Data Acquisition Systems ermittelt wurden. Eine ähnliche visuelle Erkennungsmethode setzt auf Photo- und Elektrolumineszenz. Die beiden Methoden machen Photonen und Elektronen durch eine Kamera, optisch ähnlich wie bei der Wärmebildmethode, sichtbar und lassen so schnell Problembereiche auffliegen. Dabei können sie Korrosion durch Feuchtigkeit, Mikrorisse, Lötfehler, Verfärbungen, Schneckenspuren und noch weitere Fehler und Störungen ausfindig machen.


Gewappnet in die Zukunft


Mit der weiteren Verbreitung von PV-Anlagen steigt auch der Bedarf an einer effizienten Wartung dieser. Schon heute ist es für viele Betreiber eine wichtige Aufgabe, ihre PV-Anlagen fehlerfrei und gewinnbringend zu betreiben. Dafür ist eine intelligente und technische Fehlerlokalisierung notwendig. Die gezeigten Methoden bieten alle unterschiedliche Vorteile bei der Überprüfung von Anlagen, aber am Ende ist es der gemischte Einsatz von ihnen, der einen optimierten Betrieb ermöglicht. Besonders, wenn eine präzise und moderne Datenanalyse das Herzstück der Analyse bildet.




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